Uringewinnung

 

Allgemeine Hinweise zur Uringewinnung

Bei der Gewinnung von Urinproben unterscheidet man zwischen dem Mittelstrahlurin und dem Sammelurin. Welches Material für die gewünschte Untersuchung benötigt wird, entnehmen Sie bitte dem Analysenverzeichnis (Link).

 

Mittelstrahlurin

Zuerst erfolgt die Reinigung der äußeren Genitalien. 3-5 Sekunden nach Beginn der Harnausscheidung werden ca. 10-25 ml des Urins in einem sterilen Sammelbehälter aufgefangen. Wichtig ist hierbei, dass der Harnstrahl nicht unterbrochen werden darf!

Je nach Zeitpunkt der Uringewinnung unterscheidet man nach dem ersten Morgenurin, dem zweiten Morgenurin und dem Spontanurin:

 

Erster Morgenurin

Darunter versteht man den ersten am Morgen gelassenen Urin, welcher typischer Weise höher konzentriert ist und für bakterielle Untersuchungen, Sediment-Untersuchungen,
klinisch-chemische Analysen und die Proteindiagnostik geeignet ist.

Zweiter Morgenurin

Darunter versteht man den zweiten (nach dem ersten Morgenurin) gelassenen Urin. Dieser ist weniger konzentriert als der erstgenannte und nur für Teststreifen-Untersuchungen, Glucose-Bestimmungen und die Proteindiagnostik geeignet.

Spontanurin

Darunter versteht man die Abnahme des Urins ohne spezielle Vorkehrungen. Diese ist zu jeder Tageszeit möglich und stellt die einfachste Art der Gewinnung von Urinproben dar. Wichtig ist hierbei, dass diese Art der Uringewinnung für mikrobiologische Untersuchungen und Analysen des Harnsediments nicht geeignet ist!

 

Sammelurin

Hierzu wird der erste Morgenurin verworfen, jedoch die Uhrzeit notiert. Anschließend werden alle Urinausscheidungen in einem Sammelbehälter aufgesammelt. Bitte achten Sie stets auf eine gute Durchmischung des Urins mit dem Stabilisator in dem Sammelbehälter. Die Sammelprozedur endet mit der Aufnahme des ersten Morgenurins am Folgetag. Diese sollte zur gleichen Uhrzeit erfolgen wie zu Beginn der Sammelprozedur.